La Palma – die Vulkangeborene
Eine Insel, gewachsen aus der Tiefe des Meeres
Sie ist die drittkleinste der kanarischen Inselgruppe, verfügt über den größten Senkkrater der Welt, gehört zu einer der steilsten Inseln des Planeten und hat als einzige des kanarischen Archipels einen noch immer nicht erloschenen Vulkan.
Dem Vulkanismus hat La Palma nicht nur seine Existenz zu verdanken, sondern er verleiht dieser kleinen Insel auch ihr ungewöhnliches Landschaftsbild. Beherrscht wird sie von der Caldera de Taburiente, ein Nationalpark im Herzen der Insel. Man nimmt an, dass es sich ursprünglich um ein Ensemble von mehreren kleinen und einem gewaltigen Vulkan handelte, dessen 3.500 Meter hoher Dom vor mehr als 10 Millionen Jahren zunächst einstürzte. Die Kraterränder erodierten dann in den folgenden Jahrmillionen zur heute faszinierenden Naturschönheit der Caldera. Ihre Hänge steigen bis auf 2.426 Meter auf, ihr Inneres ist von Schluchten zerfurcht. Ein Paradies für Wanderer, Rad- und Motorradfahrer.
Südlich der Caldera erstreckt sich dann ein Höhenzug wie ein Rücken hinunter zur Südspitze der Insel, übersät mit Vulkankegeln: die Cumbre Nueva und die Cumbre Vieja. Wer bis in den Süden kommt, erreicht den jüngsten und größten Lavastrom, der sich vom Teneguia ins Meer erstreckt. Hier zeigt sich – im Kontrast zum üppig-grünen, bewaldeten Inselnorden – die vulkanische Landschaft in seiner extremsten Form: bizarre Schlackefelder, sich auftürmende Basaltbrocken und feiner Lavasand. Der große Bruder des Teneguia, der Vulkan San Antonio bietet von seinem Kraterrand einen beeindruckenden Ausblick auf den rot-braunen Teneguia und das Lavafeld. Obwohl dieser letzte Vulkanausbruch gerade erst etwas über dreißig Jahre her ist, haben die Palmeros sich das Land bereits wieder geholt: rund um den Teneguia wachsen die aromatischen Trauben, die den bekannten Teneguia-Wein ergeben und an der Küste erstrecken sich große Bananenplantagen. Zudem wird hier in den Salinen von Fuencaliente das begehrte Meersalz gewonnen.
La Palma ist die westlichste Insel des Kanarischen Archipels und mit 40% Wald auf einer Gesamtfläche von etwas mehr als 700 km² die waldreichste der gesamten Inselgruppe. So trägt sie den Beinamen „Isla verde“ zurecht. Als Nachbarinsel Teneriffa´s konnte sie sich bis heute ihren ursprünglichen Charakter bewahren, während auf den großen Inseln die mitunter äusserst hässlichen Bettenburgen errichtet wurden.
Bei einem ganzjährig milden Klima und Durchschnittstemperaturen um 20 Grad gedeiht hier eine prächtige Flora. Um die 45 insel-endemische Pflanzen sind hier entdeckt worden. Das Landschaftbild prägen vielerorts auch die impossanten Drachenbäume, die teilweise viele hundert Jahre alt sind.
Einen maßgeblichen Anteil am hiesigen Klima hat der stetige Nordostpassat, der im Norden auf die Insel trifft und diese mit ausreichend Wasser versorgt.
La Palma ist im Verhältnis ihrer Fläche zur höchsten Erhebung extrem steil, weshalb hier mitunter auch der „Kilometro Vertical“ ausgetragen wird, eine Laufdisziplin, bei der auf kürzester Strecke eine gigantische Höhe überwunden werden muss.
Was die Insel ebenfalls zu bieten hat, sind sternenklare Nächte. Daher wurde sie von vielen Ländern zur Himmelsbeobachtung ausgewählt. Das Observatorium auf dem Roque de los Muchachos besteht derzeit aus 14 Teleskopen und zählt zu den größten der Welt. Doch auch ohne Teleskop kann man diesen einzigartigen Blick in den Nachthimmel genießen.
Die Strände hier sind mit feinstem schwarzen Lavasand bedeckt. Es gibt über die Insel verteilt einige grössere Strände mit Rettungsschwimmern und Süsswasserduschen und Kioscos und ausserdem ein paar lauschige Insider-Strände und hier und da auch angelegte Meeresschwimmbecken.