Das Hohelied auf die Honda NC 750 X
In Deutschland ist sicher der Status der „GS“ Modelle von BMW ausreichend bekannt. Kein schlechtes Motorrad gewiss, aber eben auch nicht besser als die Triumph Tiger, Ducati Multistrada, AfricaTwin und viele andere. Das Zauberwort heißt Marketing. Nun hat es auch die Honda NC 750 X auf den „GS“Olymp geschafft und die GS-Fahrer bekommen gleich wieder Schnappatmung und holen sich Termine zur Therapiesitzung, aber manchmal muss es eben Mut sein.
Als unser Neuzugang, der kleine Herzog, die KTM Duke 390, wegen eines kleinen Batteriefehlers kurzzeitig den Spaß versagte, haben wir unserem entspannten Kunden Hans Jürgen Schäfer kurzerhand die Honda NC 750 X dafür gegeben. Manuela Schäfer jetzt also auf der MT07 und Hans Jürgen mit der Honda unterwegs. Es waren eh nur noch zwei Tage Zeit um sich vom Gedanken an die dunklen Tage in Deutschland abzulenken. Der Tag der Abgabe naht und Hans Jürgen biegt mit Effet um die Ecke, bringt das Hondalein zum Stillstand und steigt ab! Mit einem Lächeln der Zufriedenheit und ohne großes Hallo, kommt der Ritterschlag für die Honda NC 750 X. „Mindestens so gut wie die GS“ sei die Honda. Päng!!! Da stechen mir die Kunden kleine Nadeln in die Seele, wenn sie mir erklären wollen, dass es kein besseres Motorrad gäbe als die GS und dann diese Heiligsprechung für alle nicht GS Fahrer.
Die ewigen Lobhudeleien auf die GS sind ja in den Printmedien dem schnöden Mammon geschuldet und zeugen sehr wohl vom guten Marketing der Abteilung. Keine Frage, BMW hat in den letzten Jahren einen fantastischen Job gemacht. Dass sie oft nachgeahmt werden, ist Beleg für eine gute Analyse.
BMW macht es aber nicht anders. So kopierten die Münchner frech die „GS“ der Großroller, den Yamaha Tmax, und versuchen so vom Kuchen etwas ab zu bekommen. Das BMW zunehmend taiwanesische und chinesische Motoren einsetzt, ist der Marke nicht würdig. Der Roller wird von einem bei Kymco produzierten Motor angetrieben, und die neuen Modell F750 GS und F850 GS fahren jetzt chinesische Motoren von Loncin spazieren.
Das sich speziell der Deutsche am Nasenring der Werbung durch die Arena des Label-Denkens zerren lässt, ist bemerkenswert. Die eigene Urteilskraft ist ihm abhanden gekommen.
Umso mehr haben wir uns über den Ritterschlag von Hans Jürgen und Manuela Schäfer gefreut, die weiß Gott profunde Kenner der Szene sind. Bewegen die beiden doch von der E-Freeride über Clubman, bis zum BMW Gespann so einiges an Spaß bringenden Fahrzeugen über Europas Straßen. Danke für dein Urteil, Hans Jürgen!!